Der Nazi-Terroranschlag in Deutschland ist ein sehr schmerzhafter Beweis für die Existenz dessen, was wir vielleicht zu lange und zu weit von uns weg geschoben haben: Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem der Hass auf die Anderen kroch. Beileibe nicht nur im Osten. Trotz aller „Erinnerungsarbeit“ und „Vergangenheitsbewältigung.“ 30 Jahre nach dem Fall der Mauer dürfen wir nicht nachlassen im Kampf gegen Menschenverachtung und Faschismus. Nicht nachlassen und nicht nachgeben. Es darf kein Verständnis und kein Laissez-faire geben gegenüber rechten Gedanken, Verschwörungstheorien und Verleumdungen. In den letzten Jahren ist all‘ dem viel zu oft eine Plattform gewährt worden. Interviews mit rechtsradikalen „Intellektuellen“, mit der ultrarechten Buchhändlerin aus Dresden, Porträts über und Spaziergänge mit Leuten aus der Hundekrawatten-„Partei“.
Aus gegebenem, verstörend traurigem Anlass hier noch einmal ein paar Gedanken über das erste Ghetto in Europa. Vor 500 Jahren, in Venedig.